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23.08.2023

Editorial

Prämiensorgen ernst nehmen!

Kaum etwas macht Schweizerinnen und  Schweizern grössere Sorgen als die Prämien  für die Krankenversicherung. Angesichts der Tatsache, dass der Medianlohn in der  Schweiz knapp 6700 Franken beträgt und eine vierköpfige Schweizer Familie mittlerweile  durchschnittlich 840 bis 1200 Franken pro Monat für die Grundversicherung bezahlt, ist  das auch nicht verwunderlich.  

Je nach Franchise, Kanton und Versicherer stieg die Prämienbelastung von 2011 bis  2021 für eine vierköpfige Familie um 30 bis 50 Prozent. Zum Vergleich: Die Nominallöhne  sind in der gleichen Zeitperiode nur um sechs Prozent gestiegen. Auch das Wirtschaftswachstum  liegt im selben Zeitraum mit einem Plus von fünf Prozent pro Kopf deutlich unter  dem Prämienwachstum. Damit die Prämien in zehn oder zwanzig Jahren noch bezahlbar  sind, müssen alle Akteure im Gesundheitswesen Verantwortung übernehmen und  handeln. Und zwar jetzt.  

Das Potenzial für rasche Einsparungen ist gross und konkrete Massnahmen liegen längst  auf dem Tisch. Zudem braucht unser Gesundheitswesen dringend Pauschalen für den  ambulanten ärztlichen Bereich. Diese schaffen Transparenz und spiegeln Kostenwahrheit  wider. santésuisse, H+ und die Tariforganisation Solutions Tarifaires Suisse haben das  neue Pauschalensystem in den letzten Wochen fertig entwickelt. Sie konnten dabei auf  die breite Unterstützung von 30 Spitälern zählen, die für die Errechnung der Pauschalen  ihre Kostendaten zur Verfügung gestellt haben. Das System ist somit bestens abgestützt,  einer Umsetzung steht nichts mehr im Weg.  

santésuisse setzt sich mit aller Kraft dafür ein, dass diese und weitere Reformen gelingen,  damit die Versicherten auch in Zukunft auf eine hervorragende medizinische Versorgung  zählen können - und sie und ihre Familien nicht noch stärker belastet werden.  

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