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Bundesrat sieht heutiges System deutlich im Vorteil
Mit seiner Nein-Empfehlung zur Volksinitiative für eine Einheitskasse hat der Bundesrat unterstrichen, dass sich das heutige System des regulierten Wettbewerbs zwischen mehreren Krankenversicherern grundsätzlich bewährt hat. Die Einheitskasse liesse viele Fragen offen und würde tendenziell teurer. Der regulierte Wettbewerb mit innovativen Modellen sei einer staatlichen Monopolkasse vorzuziehen.
santésuisse-Direktorin Verena Nold sagte zur Ablehnungsempfehlung des Bundesrates: «Wir haben heute ein hervorragendes Gesundheitssystem, das wir nicht aufs Spiel setzen sollten. Der Wechsel zur Einheitskasse wäre kostspielig und riskant. Er würde das Kostenproblem im Gesundheitswesen nicht lösen.»
Einheitskasse kappt Wahlfreiheit
Im Rahmen des regulierten Wettbewerbs können die Versicherten heute zwischen mehreren Krankenversicherern und innovativen Versicherungsmodellen das ihnen am besten zusagende Angebot auswählen. Mit der Umstellung auf eine Monopolversicherung fiele die Wahlfreiheit dahin.
Krankenversicherer: Tiefe Verwaltungskosten von 5%
95 Rappen eines Prämienfrankens werden zum Bezahlen der medizinischen Leistungen verwendet. Nur 5 Rappen werden für die gesamte Administration (inkl. Werbung und Löhne) der Krankenversicherer aufgewendet. Durch die intensiven Rechnungskontrollen sparen die Krankenversicherer den Prämienzahlern jährlich rund zwei Milliarden Franken an Leistungskosten, welche sonst unberechtigt bezahlt worden wären.
Bewährtes System verbessern statt unkalkulierbare Risiken eingehen
Das heutige wettbewerbliche System hat sich bewährt. Massnahmen zur Behebung erkannter Schwächen im heutigen System sind vom Parlament bereits beschlossen, beispielsweise die Verfeinerung des Risikoausgleichs. Andere wie die Stärkung der Aufsicht stehen in der parlamentarischen Beratung. Der Bundesrat geht davon aus, dass eine Einheitskasse wegen Interessenkonflikten
der Träger komplizierter und auf Grund des wegfallenden Wettbewerbsdrucks teurer und ineffizienter würde. Alleine der Systemwechsel würde mindestens zwei Milliarden Franken kosten und mehrere Jahre dauern.
Klares Signal des Spitalverbandes H+ gegen Einheitskasse
Im Rahmen einer Befragung haben sich auch vier Fünftel der Mitglieder des Spitalverbandes H+ gegen ein Staatsmonopol Einheitskasse gestellt. «santésuisse begrüsst diesen klaren Entscheid als unmissverständliches Signal für die Wahlfreiheit der Versicherten», erklärt Verena Nold.