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Einheitskasse führt zu Prämienschub und ist eine Fehlkonstruktion
Die Einheitskasse ist eine Fehlkonstruktion und führt in die Sackgasse: Steigende Kosten, Bevormundung der Versicherten und die unakzeptable Vermischung von erantwortlichkeiten wären die Folgen. Die Schweizer Krankenversicherer lehnen dieses unkalkulierbare Risiko für alle Versicherten und Steuerzahler ab.
santésuisse lehnt die Volksinitiative für eine „öffentliche Krankenkasse“ ab. Sie bevormundet die Versicherten, weil sie ihnen die Wahlfreiheit nimmt. Und sie wird zu einer Kostenexplosion führen, weil die Leistungserbringer im Führungsgremium der Einheitskasse sitzen, von der sie bezahlt werden. „Die Einheitskasse ist ein grosses Risiko für alle Versicherten“, sagt Christoffel Brändli, Präsident von santésuisse und Alt-Ständerat. „Die Einheitskasse birgt zudem unkalkulierbare Risiken für die künftige Kostenentwicklung. Mit der Vermischung von Verantwortlichkeiten zwischen Leistungszahlern und -erbringern verstösst die Einheitskasse gegen grundlegende Prinzipien. Sie ist eine gefährliche Fehlkonstruktion“.
Bestehendes System ist effizient und qualitativ gut
Die Krankenversicherer bezahlen mit rund 95 Rappen jedes Prämienfrankens medizinische Behandlungen. Nur fünf Rappen pro Prämienfranken verwenden sie für Serviceleistungen zugunsten der Versicherten. Dieser Betrag deckt die Verarbeitung und Kontrolle von jährlich über 80 Millionen Spital- und Arztrechnungen, die Löhne der Angestellten, Informatikkosten, Abschreibungen, Mutationen bei Kassenwechseln sowie das Marketing (inklusive Makler). Gleichzeitig sparen die Krankenversicherer durch die Rechnungskontrolle jährlich über eine Milliarde Franken an Prämiengeldern zugunsten der Versicherten. Die Initiative setzt am falschen Ort an, indem sie auf fünf Prozent der Kosten fokussiert und die relevanten 95 Prozent Leistungskosten ausblendet.
Einheitskasse verursacht höhere Prämien
Die Festlegung von kantonalen oder regionalen Einheitsprämien wird für viele einen Prämienschub bewirken, weil die heutigen Prämienregionen wegfallen. Verstärkt wird dieser Schub durch den fehlenden Anreiz des Einheitskassen-Gremiums, die Kosten im Griff zu behalten - etwa durch harte Tarifverhandlungen mit den Leistungserbringern. Ausserdem werden die Prämien auch in Zukunft ein Abbild der verursachten Gesundheitskosten sein. Und die Kosten werden auch künftig um mehrere hundert Millionen Franken jährlich ansteigen. Weil die Menschen länger leben, weil ihre Ansprüche steigen und weil der medizinische Fortschritt kostet. Die abenteuerliche Behauptung der Initianten, eine Einheitskasse bringe dauerhaft günstigere Prämien, könnte somit einzig über Rationierungen im Leistungskatalog erreicht werden.
Fahrt ins Ungewisse
So lassen sich die Probleme unseres Gesundheitswesens nicht lösen. Diesen Schluss ziehen auch die Weltgesundheitsorganisation WHO und die OECD in ihrem aktuellen Bericht über das Schweizerische Gesundheitssystem. Die Einheitskasse ist eine riskante Fahrt ins Ungewisse.
Auskunft erteilt:
Silvia Schütz, Mediensprecherin, Telefon 032 625 41 53 / 078 603 57 80,
silvia.schuetz@santesuisse.ch
Diese Medienmitteilung können Sie im Internet abrufen unter: www.santesuisse.ch