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Erfreuliche Stabilität bei den Prämien – Versicherte profitieren zusätzlich von Rückzahlungen
Die Prämien 2022 sinken um 0,2 Prozent. Diese erfreuliche Stabilität gilt es nun langfristig zu sichern. Angesichts des starken Kostenwachstums von 4 Prozent im ersten Halbjahr 2021 braucht es endlich echte Sparmassahmen, damit die Prämien in Zukunft bezahlbar bleiben.
Für viele Menschen bedeutet die Coronakrise auch finanziell eine starke Belastung. Umso wichtiger ist für sie, dass auf die Coronakrise keine Prämienkrise folgt. Dementsprechend freut sich santésuisse, dass der Bundesrat den Anträgen der Krankenversicherer zugunsten einer moderaten Prämiensenkung zugestimmt hat. Als weitere Massnahme lösen mehrere Krankenversicherer einen Teil ihrer Reserven auf und zahlen Beiträge in der Höhe von mehreren hundert Millionen Franken an die Versicherten zurück.
Gesundheitskosten steigen wieder an
Im Jahr 2020 sind die Kosten zulasten der Grundversicherung mit einem Plus von 1,1 Prozent (0,2 Prozent pro versicherte Person) stärker gestiegen als es angesichts des mehrwöchigen Behandlungsstopps zu erwarten gewesen wäre. Bereits im Juli war der grösste Teil des Kostenrückgangs wieder kompensiert. Im laufenden Jahr setzt sich dieser Trend in akzentuierter Form fort: In der ersten Hälfte 2021 belief sich der Kostenanstieg auf 4 Prozent (3,25 Prozent pro versicherte Person).
Jetzt Kosten senken: Echte Reformen und Einsparungen dringend notwendig
Für santésuisse ist es höchste Zeit, dass die Politik Verantwortung übernimmt und sich für echte Reformen einsetzt. Nur so kann der Anstieg der Gesundheitskosten und nicht zuletzt auch der Prämien langfristig gebremst werden. Auf dem Tisch liegen zahlreiche Vorschläge, mit denen wesentliche Einsparungen möglich sind – ohne dass die Patientinnen und Patienten von Qualitäts- oder Leistungseinbussen betroffen wären. Bestes Beispiel ist die Einführung eines Referenzpreissystems für Generika. Gemäss Bundesrat würde das Einsparungen von 400 Millionen Franken pro Jahr bringen. Weitere 300 Millionen Franken pro Jahr liessen sich bei den Labortests sparen. Gemäss einer Studie von santésuisse sind diese in der Schweiz rund dreimal so teuer wie in den Nachbarländern.
Pauschalen jetzt!
Wichtig ist ausserdem, dass die Prämienzahler nicht durch zusätzliche Kosten wie etwa einem neuen Einzelleistungstarif für ambulante ärztliche Leistungen belastet werden. Um die Kostenentwicklung im ambulanten Bereich zu dämpfen, ist die Einführung von ambulanten Pauschalen von grosser Bedeutung. Dass solche Pauschalen dazu beitragen, die Kostenentwicklung zu dämpfen, zeigt die Entwicklung in den Spitälern im stationären Bereich deutlich. Das Parlament hat diesem Grundsatz im Sommer 2021 zugestimmt.