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16.08.2013

Medienkonferenz: santésuisse will Prämienlast für Familien senken

santésuisse schlägt drei Massnahmen zur besseren Unterstützung der von den Krankenkassenprämien am stärksten belasteten Haushalte vor. Die Vorschläge sind wirksam und einfach umzusetzen: Verfeinerung des Risikoausgleichs, höhere Rabatte für junge Erwachsene und mehr Mittel zur Senkung der Kinderprämien. Finanziert werden diese gezielten Entlastungsmassnahmen aus Steuergeldern der besser gestellten Haushalte.

Das Solidaritätsprinzip, auf dem die obligatorische Krankenversicherung beruht, wird durch die besonders für Familien zu hohe Prämienbelastung in Frage gestellt. Eine vom Büro BASS im Auftrag von santésuisse verfasste Studie zeigt, dass fast einer von drei Haushalten mehr als 8% des verfügbaren Einkommens für die Krankenversicherungsprämien aufwendet; im Durchschnitt aller Schweizer Haushalte sind es 6,9%. santésuisse schlägt Massnahmen vor, die versicherungstechnisch korrekt und ausgewogen sind. Sie stärken die Solidarität und helfen den am meisten belasteten Haushalten.

Darüber hinaus setzt sich santésuisse weiterhin für die Eindämmung der Gesundheitsausgaben ein. Nur Leistungen, deren Wirksamkeit nachgewiesen ist, dürfen von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) vergütet werden. Die Qualität der zu Lasten der OKP erbrachten Leistungen muss systematisch evaluiert werden und Bestandteil der Tarifverträge sein.

Verfeinerung des Risikoausgleichs
Der Risikoausgleich soll durch den Einbezug von Morbiditätsfaktoren, die den ambulanten Sektor berücksichtigen, verfeinert werden. Diese Massnahme stärkt die Solidarität zwischen gesunden und kranken Versicherten. Sie gibt schafft für die Krankenversicherer einen Anreiz, ihre Angebote in der integrierten Versorgung auszubauen.

Entlastung der Haushalte mit jungen Erwachsenen
Der derzeitige Prämienrabatt für junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren soll soweit erhöht werden, dass die Prämie nicht mehr als die Hälfte einer Erwachsenenprämie beträgt. Der Rabatt soll im Risikoausgleich berücksichtigt werden, um zu verhindern, dass die jungen Erwachsenen zu „schlechten“ Risiken werden. Diese wirksame und einfache Solidaritätsmassnahme wird von allen Versicherten finanziert.

Entlastung der Familien mit Kindern
Zusätzlich zur bestehenden Einkommensgrenze, welche zum Bezug von individuellen Prämienverbilligungen berechtigt, soll eine zweite, höhere Einkommensgrenze für Familien eingeführt werden, damit diese vollständig von der Kinderprämie befreit werden. Diese Massnahme entlastet gezielt die finanziell am schlechtesten gestellten Familien mit Kindern und verhindert somit den „Giesskanneneffekt“. Die Finanzierung erfolgt über Steuern (Kantone und Bund).

Die Studienziele in Kürze
Die heute veröffentlichte Studie des Büro BASS untersucht die finanzielle Belastung durch die Krankenversicherungsprämien verschiedener Haushaltstypen in der Schweiz. Die Finanzierungsströme im System der sozialen Krankenversicherung werden identifiziert und die Auswirkungen verschiedener möglicher Massnahmen zur Unterstützung der am stärksten belasteten Haushalte simuliert. Die Studienautoren stützen sich auf statistische Daten der Krankenversicherer (Datenpool SASIS AG), des Bundesamtes für Gesundheit (Risikoausgleich), des Bundesamtes für Statistik (Bevölkerungsdaten: Einkommen, Beschäftigung, Lebensbedingungen, usw.) und der Kantone ab.

 

 

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Weiterführende Informationen

santésuisse ist der Branchenverband der schweizerischen Krankenversicherer. santésuisse setzt sich für ein freiheitliches, soziales und finanzierbares Gesundheitssystem ein, das sich durch einen effizienten Mitteleinsatz und qualitativ gute medizinische Leistungen zu fairen Preisen auszeichnet.