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Hohe Medikamentenpreise
Nationalrat muss im Sinne der Prämienzahler nachbessern!
Die nationalrätliche Gesundheitskommission anerkennt, dass die Medikamentenpreise in der Schweiz zu hoch sind. Im Hinblick auf tiefere Preise geht sie aber nur den halben Weg zugunsten der Prämienzahler und lehnt das zur Diskussion stehende Referenzpreissystem ab. Damit verpasst es die Kommission, griffige Massnahmen gegen überteuerte Generika zu ergreifen. Entgegen dem Vorschlag des Bundesrates möchte eine Mehrheit der Kommission grundsätzlich am teuren heutigen System festhalten. Erfreulicherweise spricht sich die Kommission für ein Beschwerderecht der Versicherer bei den Spitalplanungen der Kantone ein. Damit können sich die Krankenversicherer für eine effiziente und qualitativ hochstehende Spitallandschaft einsetzen.
Die nationalrätliche Gesundheitskommission bleibt auf dem Weg zu griffigen Instrumenten für tiefere Medikamentenpreise auf halbem Weg stehen. Die Kommission hätte bei den patentabgelaufenen Arzneimitteln ein griffiges Referenzpreissystem mit gleicher Wirkstoffzusammensetzung einführen können, wie es im Ausland längst Standard ist. Damit würde sich die Schweiz von einem teuren Sonderfall verabschieden, der Jahr für Jahr Zusatzkosten von mehreren hundert Millionen Franken ohne jeglichen Mehrwert generiert.
Keine Qualitätseinbussen beim neuen System
Durch den konsequenten Einsatz von Generika könnten pro Jahr mehrere Hundert Millionen Franken eingespart werden, ohne Qualitätseinbussen. Die nun von der Kommission beantragten Änderungen an den Medikamentenpreisen gehen zu wenig weit und bringen für die Prämienzahlenden nicht den nötigen Nutzen.
Versorgungssicherheit ist gewährleistet
Ob Deutschland, Österreich oder die Schweiz – westliche Länder beziehen Generika in der Regel aus den asiatischen Herstellerländern wie China und Indien. Dies stellt ein Klumpenrisiko dar. Die Coronakrise zeigt denn auch deutlich auf, dass die überhöhten Preise in der Schweiz keine Garantie für die Versorgungssicherheit darstellen. Das Problem ist anderweitig zu lösen, indem Lagerbestände angemessen ausgestattet werden und Versorgungswege verkürzt werden. Des Weiteren sind in Krisenzeiten spezielle Massnahmen zu ergreifen, um beispielsweise Hamsterkäufe zu verhindern.
Der Nationalrat muss es in der Sondersession richten
Es liegt nun am Nationalrat, bei den Entscheiden der Gesundheitskommission nachzubessern und damit den überteuerten Medikamenten ein Ende bereiten. Dies im Interesse der Prämienzahlenden.