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23.06.2021

Generalversammlung santésuisse: Heinz Brand als Verwaltungsratspräsident bestätigt

santésuisse setzt Akzente im Tarifwesen und in der Digitalisierung

Die santésuisse-Generalversammlung hat Heinz Brand für eine weitere Amtsdauer als Präsident bestätigt. Darüber hinaus wurden sämtliche Verwaltungsratsmitglieder von santésuisse im Amt bestätigt. Neben der Bewältigung der Pandemie befasste sich die Generalversammlung mit den Massnahmen gegen weiter steigende Gesundheitskosten und die rasche Digitalisierung im Gesundheitswesen. Mit der Erarbeitung eines auf ambulanten Pauschalen beruhenden Tarifs bis im Herbst 2021 und verschiedenen Projekten zugunsten eines digitalisierten Gesundheitswesens setzt santésuisse eigene Akzente.

Die Coronapandemie hat unser Gesundheitswesen in einzelnen Bereichen in den Ausnahmezustand versetzt und von allen Beteiligten einen hohen Einsatz verlangt. Anlässlich der diesjährigen Generalversammlung von santésuisse unterstrich Verwaltungsratspräsident und alt Nationalrat Heinz Brand den Beitrag der Krankenversicherer zur Bewältigung der Pandemie: «Die Krankenversicherer haben mit Nachdruck bewiesen, dass sie ihre systemrelevante Aufgabe jederzeit wahrnehmen können. In der Krise haben sie sich als Garanten der Stabilität bewährt». Trotz der sich entspannenden Lage sei es allerdings noch zu früh, um bereits wieder von Normalität zu sprechen. 

Long-Covid-Kosten nicht abschätzbar

Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheitskosten sind noch völlig offen. Einerseits ist unklar, ob die aufgeschobenen Operationen zu gesundheitlichen Komplikationen führen und welchen Einfluss sie auf die Kosten haben werden. Andererseits kann noch niemand abschätzen, wie stark Patientinnen und Patienten, welche auch Monate nach einer Coronainfektion an starken Symptomen leiden, auf das Gesundheitswesen angewiesen sein werden. Zudem ist nicht auszuschliessen, dass weitere Infektionswellen mit Mutationen auf uns zurollen und weitere Nachimpfungen notwendig machen. 

Reserven sorgen für finanzielle Sicherheit und Stabilität

Die Krankenversicherer konnten im vergangenen Jahr dank ihrer Reserven die kurzfristig eingetretenen ausserordentlichen finanziellen Belastungen auffangen – ohne massive Prämienerhöhungen für 2021 notabene. Umso befremdlicher sind die Begehren mehrerer Kantone, die Reserven der Krankenversicherer nach oben zu begrenzen. Die Folge einer solchen Deckelung wäre mehr Instabilität in der Krankenversicherung und die Gefahr grösserer Prämiensprünge von Jahr zu Jahr. Es ist deshalb zu hoffen, dass das Bundesparlament den Gelüsten der Kantone entschieden entgegentritt.

Kostendämpfung als Dauerauftrag

Die Kostenprognosen im Gesundheitswesen deuten für die kommenden Jahre wieder steiler nach oben. Es ist deshalb erfreulich, dass das Bundesparlament sich intensiv mit der Kostenproblematik beschäftigt und zentrale Elemente des ersten Kostendämpfungspaketes verabschiedet hat. Mit der Aufnahme von ambulanten Pauschalen wurde ein wegweisender Entscheid gefällt. Dieser Entscheid belohnt die Arbeiten von H+, santésuisse und FMCH, welche seit Jahren bereits an der Ausarbeitung eines auf ambulanten Pauschalen beruhenden Tarifwerks sind. Noch gibt es aber weiteren Handlungsbedarf. So wäre beispielsweise bei den Medikamenten ein Bekenntnis des Parlaments zugunsten der Prämienzahlerinnen und -zahler fällig: Mit einem Referenzpreissystem für Generika könnten jährlich mehrere hundert Millionen Franken eingespart werden.

santésuisse gibt Schub für Digitalisierung

Die Pandemie hat gezeigt, dass im Gesundheitswesen hinsichtlich der Digitalisierung grosser Handlungsbedarf besteht. santésuisse treibt die Digitalisierung mit der Weiterentwicklung des Standards für den elektronischen Datenaustausch SHIP (Swiss Health Information Processing) voran. Bereits jetzt nutzen Spitäler diesen Standard für die digitale Abwicklung der Behandlungsfälle. Zusätzlich zu den Spitälern sollen in den nächsten Etappen weitere Leistungserbringer wie Spitex, Pflegeheime, spitalambulante Bereiche, Ärzte, Apotheken und Physiotherapeuten angeschlossen werden. Bis Ende 2025 strebt santésuisse eine durchgängig digitale Durchführung der administrativen Prozesse an.

Heinz Brand für eine weitere Amtsdauer bestätigt

Im Rahmen der Generalversammlung bestätigten die Mitglieder alt Nationalrat Heinz Brand für ein weiteres Jahr als Präsidenten. Er steht damit auch für ein weiteres Jahr als Präsident der santesuisse-Tochtergesellschaften tarifsuisse, SASIS und SVK zur Verfügung. Mit diesem Zeichen der Kontinuität kann sich santésuisse voll und ganz auf die Bewältigung der gesundheitspolitischen Herausforderungen konzentrieren.

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santésuisse ist der Branchenverband der schweizerischen Krankenversicherer. santésuisse setzt sich für ein freiheitliches, soziales und finanzierbares Gesundheitssystem ein, das sich durch einen effizienten Mitteleinsatz und qualitativ gute medizinische Leistungen zu fairen Preisen auszeichnet.