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Laborpreise
Wichtiger Entscheid gegen überteuerte Laborpreise
Gemessen an europäischen Vergleichsländern sind die Laborpreise in der Schweiz rund dreimal höher. Diesen viel zu hohen Preisen sagt das Parlament jetzt den Kampf an, indem es dem Bundesrat den Auftrag zu einer generellen Preissenkung gibt. Gemäss einer Erhebung von santésuisse liegt das Einsparpotenzial bei mindestens 600 Millionen Franken pro Jahr. santésuisse will damit die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler entlasten.
Seit Jahren steigen die Kosten für Laboruntersuchungen deutlich stärker als die der gesamten obligatorischen Grundversicherung. Mittlerweile zahlen Prämienzahlerinnen und Prämienzahler jährlich rund 1,6 Milliarden Franken für Laboruntersuchungen – ein Betrag, der mehr als vier Prämienprozenten entspricht. Diese Entwicklung will santésuisse nicht länger hinnehmen und hat deshalb bereits im Februar 2021 bei der zuständigen Bundesbehörde beantragt, die Laborpreise auf breiter Front substantiell zu senken.
Basis dafür ist ein von santésuisse erarbeiteter Preisvergleich mit Österreich, Deutschland, Holland und Frankreich. Der Vergleich zeigt, dass die Preise in der Schweiz im Schnitt dreimal so hoch sind wie jene im vergleichbaren Ausland, in einzelnen Fällen sind Laboranalysen in der Schweiz sogar 10 Mal so teuer wie in den Referenzländern. Würden die Preise aller Laboranalysen auf das durchschnittliche Niveau der untersuchten Länder gesenkt, liesse sich pro Jahr sogar gegen eine Milliarde Franken einsparen.
Das aktuelle Volumen von 1.6 Milliarden Franken, die über die Grundversicherung finanziert werden, zeigt dabei nur einen Teil der Belastung, die die Allgemeinheit tragen muss. So sind denn die Kosten für Corona-Tests noch gar nicht in diesem Betrag eingerechnet, weil diese vom Bund finanziert werden. Auch bei der Kostenentwicklung sieht santésuisse alarmierende Zeichen. Im vergangenen Jahr sind die Kosten für Laboratorien neuerlich um 4 Prozent gestiegen, im laufenden Jahr beträgt das Kostenwachstum für die ersten drei Quartale bereits 6 Prozent.
Mit einer Motion verlangte Nationalrat Christian Lohr bereits 2019 einen raschen Eingriff bei den Preisexzessen im Laborbereich. Nach dem Nationalrat hat zu diesem Vorhaben nun auch der Ständerat grünes Licht gegeben.