Detail
Vernehmlassung zur Weiterentwicklung der St. Galler Spitalverbunde
St. Galler Spitalplanung kommt Patienten und Prämienzahlern zugute
santésuisse begrüsst die von der St. Galler Regierung vorgesehene Reduktion der stationären Spitalstrukturen. Mit den geplanten Massnahmen wird die betriebliche Finanzlage stabilisiert, die Behandlungsqualität erhöht und verschwenderische Überversorgung vermieden. Vom gedämpften Kostenanstieg in den neuen und effizienteren Strukturen werden auch die Prämienzahlerinnen und -zahler profitieren.
santésuisse unterstützt die Pläne des St. Galler Regierungsrates für schlankere Spitalstrukturen. Nach Auffassung von santésuisse ist die Variante «4-Standort-Konzept» mit vier Akutspitälern und weiteren rein ambulant ausgerichteten Zentren den anderen Varianten betriebswirtschaftlich und aus Sicht der Versorgungs- bzw. Behandlungsqualität überlegen. Das vom Regierungsrat bevorzugte «4plus5-Konzept» mit vier Spitälern und der Weiterführung eines auf vier Betten reduzierten stationären Bettenangebots in fünf regionalen Gesundheits- und Notfallzentren (GNZ) bringt ebenfalls einen deutlichen Abbau der stationären Spitalstrukturen mit sich. Allerdings ist santésuisse der Meinung, dass dieses minimale Bettenangebot kaum einen Mehrnutzen bringt. Obschon diese Variante nicht optimal ist, bringt sie die Spitallandschaft St. Gallen doch massgeblich voran. santésuisse kann daher auch diese Kompromissvariante unterstützen.
Koordination der Spitalplanung über die Kantonsgrenzen
Um den Bedarf an Spitälern adäquat zu planen, braucht es eine Gesamtbetrachtung über sämtliche Spitäler, dabei sind private genauso wie die öffentlichen Spitäler mit einzubeziehen.
Nach den Vorgaben des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) haben die Kantone ausserdem die Spitalplanung zu koordinieren. Die interkantonal koordinierte Gesundheitsversorgung ist ein wirksames Instrument zur Dämpfung des Kostenwachstums im Spitalbereich. Dementsprechend müssten die Pläne des St. Galler Regierungsrates für die Weiterentwicklung der Spitalverbunde noch stärker in das versorgungsplanerische Umfeld eingebettet werden. Die beabsichtigte Zusammenarbeit zwischen den Kantonen St. Gallen, Appenzell-Innerhoden und Appenzell-Ausserrhoden wäre nach Auffassung von santésuisse ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Damit sich die Wirkung der Koordination voll entfalten kann, braucht es darüber hinaus eine gemeinsam erstellte Spitalliste durch die drei genannten Kantone.